Geschlechtsreflektionen
Ich bin jetzt ein paar Tage geschieden und langsam realisiert man die neue Tatsache. Meine Ehe scheiterte daran, dass ich kein "normaler" Mann bin, sondern irgendwas zwischen Frau und Mann. Rein körperlich ist die Einstufung recht klar: breite Hüften, ein kleiner Penis und ein leichter Brustansatz führen letztlich doch zu der Einstufung Mann.
Verhaltenstechnisch ist diese Klassifizierung dann schon deutlich schwieriger. Es gibt viele eindeutig weibliche Verhaltensweisen ebenso wie klares männliches Verhalten. Aber das eigentliche Problem ist, dass ich selbst nicht sicher bin wo ich hingehöre. Beneidenswert die Menschen die sich eindeutig als transsexuell (neuerdings transident) bezeichnen und sozusagen Frauen im Körper eines Mannes sind (oder umgekehrt). Hier kann ein operatives Anpassen des Körpers zur Lösung führen.
Bei mir ist es jedoch ein ständiges auf und ab; mal bin ich Mann, mal möchte ich Frau sein und manchmal irgendwie beides.
Mein letzter Versuch Klarheit zu erreichen war die Heirat mit meiner Frau. Wir lernten uns in einer Phase kennen, als ich mal wieder versuchte ein eindeutiger Mann zu sein. Meine Frauenkleidung war entsorgt und alles in mir war sich sicher, dass ich jetzt endlich ganz klar ein Mann bin. Die Beziehung zu einer Frau und deren klare Einordnung meiner Person als Mann halfen mir, zunehmend sicher zu werden, dass dies das Richtige ist.
Zwei Jahre hielt dieser Zustand des Glücks und der Sicherheit, doch kam wieder dieses Teufelchen hoch, das mir einredete, dass da was nicht stimmt und ich doch eigentlich meine Erfüllung nur als Frau erhalten kann. Also begann ich heimlich wieder Frauenkleidung zu kaufen, schließlich Perücke und Silikonbrüste. Ein Versteckspiel begann, denn ich wollte meine Frau nicht aufgeben. Die Logik sagte: du bist ein Mann; der Bauch wollte aber mit Brüsten und Stöckelschuhen umherlaufen. Und ich fand immer mehr Befridigung, wenn ich als Frau unterwegs war. Die anfängliche erotische Erregung wich einem starken Gefühl der inneren Zufriedenheit, wenn ich in der Öffentlichkeit en femme unterwegs war, als Frau angesprochen oder behandelt wurde. Gleichzeitig kam dann nach der Rückkehr immer wieder dieses erbärmliche Gefühl, meine Frau belügen zu müssen, ja es kam irgendwie einem Fremdgehen gleich.
Natürlich blieb meiner Frau nicht verborgen, dass mit mir eine Veränderung vor sich ging. Sie meinte jedoch ich hätte eine Freundin. Schließlich blieb nur noch das Outing, um das Problem zu lösen.
Ich stylte mich also nach allen Regeln der Kunst und stellte ihr die Frau vor, die sich in unser Leben geschoben hatte. Meine Hoffnung, dass meine Frau vielleicht erleichtert sein könnte da keine andere Frau im Spiel war und sie vielleicht Verständnis für meine Zwangslage aufbringen könnte, erwies sich als Trugschluss. Sie war erst verblüfft, dann schrie sie mich an ich sei pervers. Ich war von ihrer Reaktion überrascht und enttäuscht, aber wahrscheinlich war ich einfach zu naiv gewesen. Für einen "normalen" Mensche ist das alles schwer zu verstehen. Und sicher war es eine Schnapsidee ihr als Frau gegenüber zu treten. Ich hätte sie verbal erst darauf vorbereiten müssen - aber passiert ist passiert.
Sie zog noch am gleichen Abend aus und meine vielen Versuche in der Folgezeit bei ihr sowas wie Verständnis zu erreichen scheiterten. Die Konsequenz war dann, dass sie die Scheidung wollte, die sie letzte Woche dann auch bekam. Ironischerweise an meinem 30. Geburtstag.
Seit dieser Aktion hatte ich über ein Jahr keine Frauensachen mehr an und das Thema war wiedereinmal irgendwie durch. Aber nun nach der Scheidung kreisen wieder Gedanken in meinem Hirn. Vielleicht wäre es doch besser den Weg eine Frau zu werden zu beschreiten. Also habe ich am Wochenende wieder begonnen als Frau zu leben, erstmal nur zu Hause, aber es treibt mich in die Öffentlichkeit. Ich muss raus. Was hab ich zu verlieren. Einen Freundeskreis? Der ist eh seit der Trennungsaktion fast nicht mehr vorhanden. Unsere gemeinsamen Freunde halten zu meiner Frau, weil sie ihnen erzählt hat ich hätte sie betrogen. Naja stimmt ja auch irgendwie und zu Beginn war ich froh, dass sie nicht überall die Wahrheit rumerzählte. Aber heute denke ich, es wäre die Chance gewesen für mich nach Außen hin Klarheit zu erzielen - so oder so.
Ich habe niemand, dem ich mich anvertrauen kann, aber ich kann diesen Blog schreiben und mir einfach das von der Seele schreiben was mir so einfällt.
Vielleicht kriege ich ja auch durch den einen oder anderen Kommentar ein Feedback, falls das hier überhaupt jemand liest oder interessiert.....
Verhaltenstechnisch ist diese Klassifizierung dann schon deutlich schwieriger. Es gibt viele eindeutig weibliche Verhaltensweisen ebenso wie klares männliches Verhalten. Aber das eigentliche Problem ist, dass ich selbst nicht sicher bin wo ich hingehöre. Beneidenswert die Menschen die sich eindeutig als transsexuell (neuerdings transident) bezeichnen und sozusagen Frauen im Körper eines Mannes sind (oder umgekehrt). Hier kann ein operatives Anpassen des Körpers zur Lösung führen.
Bei mir ist es jedoch ein ständiges auf und ab; mal bin ich Mann, mal möchte ich Frau sein und manchmal irgendwie beides.
Mein letzter Versuch Klarheit zu erreichen war die Heirat mit meiner Frau. Wir lernten uns in einer Phase kennen, als ich mal wieder versuchte ein eindeutiger Mann zu sein. Meine Frauenkleidung war entsorgt und alles in mir war sich sicher, dass ich jetzt endlich ganz klar ein Mann bin. Die Beziehung zu einer Frau und deren klare Einordnung meiner Person als Mann halfen mir, zunehmend sicher zu werden, dass dies das Richtige ist.
Zwei Jahre hielt dieser Zustand des Glücks und der Sicherheit, doch kam wieder dieses Teufelchen hoch, das mir einredete, dass da was nicht stimmt und ich doch eigentlich meine Erfüllung nur als Frau erhalten kann. Also begann ich heimlich wieder Frauenkleidung zu kaufen, schließlich Perücke und Silikonbrüste. Ein Versteckspiel begann, denn ich wollte meine Frau nicht aufgeben. Die Logik sagte: du bist ein Mann; der Bauch wollte aber mit Brüsten und Stöckelschuhen umherlaufen. Und ich fand immer mehr Befridigung, wenn ich als Frau unterwegs war. Die anfängliche erotische Erregung wich einem starken Gefühl der inneren Zufriedenheit, wenn ich in der Öffentlichkeit en femme unterwegs war, als Frau angesprochen oder behandelt wurde. Gleichzeitig kam dann nach der Rückkehr immer wieder dieses erbärmliche Gefühl, meine Frau belügen zu müssen, ja es kam irgendwie einem Fremdgehen gleich.
Natürlich blieb meiner Frau nicht verborgen, dass mit mir eine Veränderung vor sich ging. Sie meinte jedoch ich hätte eine Freundin. Schließlich blieb nur noch das Outing, um das Problem zu lösen.
Ich stylte mich also nach allen Regeln der Kunst und stellte ihr die Frau vor, die sich in unser Leben geschoben hatte. Meine Hoffnung, dass meine Frau vielleicht erleichtert sein könnte da keine andere Frau im Spiel war und sie vielleicht Verständnis für meine Zwangslage aufbringen könnte, erwies sich als Trugschluss. Sie war erst verblüfft, dann schrie sie mich an ich sei pervers. Ich war von ihrer Reaktion überrascht und enttäuscht, aber wahrscheinlich war ich einfach zu naiv gewesen. Für einen "normalen" Mensche ist das alles schwer zu verstehen. Und sicher war es eine Schnapsidee ihr als Frau gegenüber zu treten. Ich hätte sie verbal erst darauf vorbereiten müssen - aber passiert ist passiert.
Sie zog noch am gleichen Abend aus und meine vielen Versuche in der Folgezeit bei ihr sowas wie Verständnis zu erreichen scheiterten. Die Konsequenz war dann, dass sie die Scheidung wollte, die sie letzte Woche dann auch bekam. Ironischerweise an meinem 30. Geburtstag.
Seit dieser Aktion hatte ich über ein Jahr keine Frauensachen mehr an und das Thema war wiedereinmal irgendwie durch. Aber nun nach der Scheidung kreisen wieder Gedanken in meinem Hirn. Vielleicht wäre es doch besser den Weg eine Frau zu werden zu beschreiten. Also habe ich am Wochenende wieder begonnen als Frau zu leben, erstmal nur zu Hause, aber es treibt mich in die Öffentlichkeit. Ich muss raus. Was hab ich zu verlieren. Einen Freundeskreis? Der ist eh seit der Trennungsaktion fast nicht mehr vorhanden. Unsere gemeinsamen Freunde halten zu meiner Frau, weil sie ihnen erzählt hat ich hätte sie betrogen. Naja stimmt ja auch irgendwie und zu Beginn war ich froh, dass sie nicht überall die Wahrheit rumerzählte. Aber heute denke ich, es wäre die Chance gewesen für mich nach Außen hin Klarheit zu erzielen - so oder so.
Ich habe niemand, dem ich mich anvertrauen kann, aber ich kann diesen Blog schreiben und mir einfach das von der Seele schreiben was mir so einfällt.
Vielleicht kriege ich ja auch durch den einen oder anderen Kommentar ein Feedback, falls das hier überhaupt jemand liest oder interessiert.....
wasbinich - 26. Okt, 12:57